„Mit im Durchschnitt mehr als 55 Punkten ist der Vorsprung der Schüler*innen ohne Migrationshintergrund in Mathematik vor Berücksichtigung der anderen Hintergrundfaktoren in sieben europäischen Ländern – Belgien, Deutschland, Finnland, den Niederlanden, Österreich, Schweden und Slowenien – am größten. Dieser beträchtliche Abstand erklärt sich zum Teil aus sozioökonomischen Unterschieden […] Wird diesen Unterschieden Rechnung getragen, verringert sich der Migrationseffekt in Belgien, den Niederlanden, Österreich und Slowenien um mehr als die Hälfte und in Deutschland, Finnland und Schweden um mehr als ein Drittel. […] Der verbleibende Leistungsabstand kann großenteils auf Sprachbarrieren zurückgeführt werden. In diesen sieben Ländern ist bei 60–85 % der Schüler*innen mit Migrationshintergrund die Testsprache nicht mit der Familiensprache identisch. Wird dies zusätzlich zum sozioökonomischen Status berücksichtigt, ist in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Slowenien der Migrationseffekt nicht mehr statistisch signifikant; in Finnland (29 Punkte), Schweden (27 Punkte) und Belgien (17 Punkte) bleibt allerdings eine hohe Punktzahldifferenz bestehen.“
OECD (Hrsg.), PISA 2022 Ergebnisse, Band I. Lernstände und Bildungsgerechtigkeit (2023), S. 225f.